
Neubau einer 3-fach Sporthalle mit Action - Platz in Stuttgart-Degerloch
Nicht offener Realisierungswettbewerb in Arbeitsgemeinschaft mit Allmann Sattler Wappner Architekten, München / Mai bis Juli 2015 / Bruttogeschossfläche: 5400 m2 / Freiflächenplanung: Topotek1 Landschaftsarchitektur, Berlin / Tragwerksplanung: Prof. Feix Ingenieure, München/ Energieberatung: Transsolar Energietechnik GmbH, München / Texte: Uta Leconte / Brandschutz: Ingenieurbüro Michielsen, Neustadt Weinstraße
Der Entwurf für die neue Sporthalle in Stuttgart Degerloch sieht einen eleganten, klar gegliederten Baukörper vor, der sich selbstbewusst und harmonisch in das bestehende Sport- und Erholungsgebiet einfügt. Im Kontext der vorhandenen Sport- Freizeit- und Schuleinrichtungen übernimmt das Gebäude eine identitätsstiftende und gleichzeitig verbindende Funktion für das Umfeld.
Durch das Aufgreifen und Verstärken der vorhandenen Topografie wird aus den Gegebenheiten des Ortes eine neue urbane Identität entwickelt. Klare räumliche Bezüge spiegeln die programmatische Haltung des Sportquartiers wieder und setzen der Heterogenität des baulichen Umfeldes eine großzügige, gelassene Haltung entgegen.
In die Böschung am nord-östlichen Grundstücksrand sind jeweils zweigeschossig die über ein Split- Level verbundenen Nebenräume zusammengefasst. Sie bilden einen schützenden Rücken für die zum öffentlichen Raum hin orientierten verglasten Sport- und Veranstaltungsflächen. Eine 80 Meter lange auskragende Dachplatte fasst die Gebäudeelemente zu einer ikonografischen Einheit zusammen und lässt die Grenzen von Innenraum und Außenraum durchlässig erscheinen. Indoor- und Outdoor-Sportflächen sind zu einem hierarchielosen Pattern verwoben. Die lineare Homogenität der Dachlinie wird durch das Absenken der Dreifachsporthalle um die Differenz der lichten Raumhöhe zur Indoor-Bewegungsfläche um 1,5m erreicht. Der teilüberdachte Platz unter der südwestlichen Ecke des Daches bildet den städtebaulichen Gelenkpunkt für die Verbindung von öffentlichem Nahverkehr, den Freisportflächen und der Eiswelt. Er ist für wechselnde Installationen und Bewegungsangebote, die an dem geöffneten Tragrost des Daches befestigt werden können, konzipiert.
Das Foyer entsteht im Zwischenraum zwischen der Sporthalle zur rechten und der Indoor-Bewegungsfläche mit Veranstaltungssaal zur linken Seite. Das Volumen von Bewegungsfläche und Veranstaltungssaal kann durch eine mobile Trennwand für unterschiedlichste Veranstaltungen konfiguriert und zu dem zentralen Vorplatz geöffnet werden. An das Foyer schließt die zentrale Treppen- und Liftanlage an. Wie eine Wippe verbindet sie die Nebenräume, die den jeweiligen Sportflächen auf drei Ebenen zugeordnet sind. Auf der vierten und obersten Ebene befindet sich der Nebeneingang vom nördlich gelegen Fußweg und der zur Eiswelt gehörende Bürobereich. Der separate Zugang für die Mitarbeiter des Büros ist in direkter Nachbarschaft zur Eishalle von Westen her vorgesehen.
Der Gang vor den Umkleiden, 2,90m über dem Hallenboden, ist zur Sporthalle geöffnet und lediglich mit einer Brüstung und Ballfangnetzen gesichert. Als Blick- und Blendschutz sind entlang der Glasfassaden Vorhänge vorgesehen, die ebenfalls an dicht gewebte Ballfangnetze erinnern und, als weiches, spielerisches Element, den nüchternen Charakter der Sichtbetonwände und der Pfosten-Riegelfassade kontrastier